Die Pharmaindustrie durchlebt derzeit eine digitale Transformation, mit dem Ziel, die Planungskapazitäten in der Lieferkette mit neuen Technologien zu verbessern. Angesichts von sich weiterentwickelnden regulatorischen Anforderungen oder Unterbrechungen der Lieferkette wirken sich Verbesserungen bei der Supply-Chain-Planung direkt auf die zuverlässige Versorgung der Patienten mit wichtigen Medikamenten aus. Ausgehend von Kundeninteraktionen und unserem Verständnis der aktuellen Herausforderungen in der Lieferkette haben wir die zehn wichtigsten Anforderungen skizziert, damit Unternehmen Ihre Planung erfolgreich umgestalten können. Die Vernachlässigung dieser Aspekte stellt ein Risiko für die digitale Roadmap dar und kann zu einer erfolglosen Implementierung und verpassten Geschäftsvorteilen führen.

Abb. 1: Die zehn wichtigsten Anforderungen an die Lieferketten-Planung im Pharmabereich
Abb. 1: Die zehn wichtigsten Anforderungen an die Supply-Chain-Planung in der Pharmabranche

Abbildung 1 listet die zehn wichtigsten konkreten Punkte auf, die für zuverlässige Supply-Chain-Planung in der Pharmabranche derzeit angegangen werden müssen. Die Reihenfolge der Punkte enthält dabei keine Priorisierung. Vielmehr variiert von Unternehmen zu Unternehmen, wie sehr sich diese Punkte auswirken, je nach Komplexität der Lieferkette und Umfang der Implementierung. Unabhängig davon müssen alle zehn Anforderungen gelöst sein.

  1. Rahmenbedingungen für Verpackungsdesigns: Berücksichtigen Sie während der gesamten Planung, dass Verpackungsdesigns genehmigt werden müssen. So können Sie den Verpackungsplan optimieren und die am besten geeigneten Verpackungstermine (mit den neuen Vorlagen) bestimmen, und zwar in Übereinstimmung mit Marktanforderungen und den aktuellen Lagerbeständen.
  2. Tender-Management: Bewerten Sie, ob die Teilnahme an einer oder mehreren neuen Ausschreibungen nach Prüfung der aktuellen Netzkapazitäten (Bestand und verfügbare Kapazität) machbar ist.
  3. Sequenzierung und Optimierung der Ressourcen: Ermitteln Sie die optimale Produktionsreihenfolge unter Berücksichtigung der Produktzuordnung (bei alternativen Ressourcen) sowie der Ressourcen- und Kampagnenbeschränkungen.
  4. Planung der Qualitätssicherung/Qualitätskontrolle (QA/QC): Berücksichtigen Sie bei der Planung der QA/QC-Prozesse die Vorlaufzeiten für Inspektionen und die Kapazitätsbeschränkungen des Labors.
  5. CMO-Integration: Integrieren Sie die wichtigsten Informationen in Bezug auf die CMO-Vorgänge in den aktuellen Plan (Liefertermine, Bestand usw.).
  6. Bestandstransparenz und -optimierung: Definieren Sie Puffermengen und Entkopplungspunkte, um den Bestand im gesamten Netzwerk unter Berücksichtigung von Vorlaufzeiten, Haltbarkeitsdauern, gesetzlichen Auflagen sowie globalen und lokalen Bestandsstrategien zu optimieren.
  7. Klinische Planung: Modellieren und planen Sie klinische Prozesse in Verbindung mit der kommerziellen Produktion, um Aktivitäten entsprechend der Geschäftsstrategie zu identifizieren und zu priorisieren.
  8. Supply-Chain-Risiko-Management: Ermitteln Sie das aktuelle Risikoniveau innerhalb der Lieferkette, finden Sie Schwachstellen, und konfigurieren Sie das Netz proaktiv so, dass es mit dem erwarteten Risikoniveau zurechtkommt.
  9. Lebenszyklus-Management: Definieren Sie den Produktlebenszyklus und definieren Sie verschiedene Planungsansätze für Angebot und Nachfrage unter Berücksichtigung von Marktzulassungs- und Validierungsdaten, Einführungs- und Auslaufstrategien sowie saisonalen Schwankungen.
  10. Regulatorische Anforderungen: Berücksichtigen Sie regulatorische Beschränkungen im gesamten Netzwerk, etwa Zulassungsdaten und Produktbeschränkungen, und entwickeln Sie ein Verständnis für die Auswirkungen einer regulatorischen Änderung von Anfang bis Ende.

Auswirkungen auf Pharma-Lieferketten

Abb. 2: Auswirkungen der Planungsanforderungen auf die vereinfachte pharmazeutische Lieferkette
Abb. 2: Auswirkungen der Planungsanforderungen auf die vereinfachte pharmazeutische Lieferkette

Die Übersicht in Abbildung 2 skizziert die Auswirkungen der einzelnen Anforderungen auf die Lieferkette. Hier sieht man die Bereiche der Lieferkette, die betroffen sind oder angepasst werden müssen, wenn Anforderungen erfüllt werden sollen. In den meisten Pharma-Unternehmen muss der betroffene Teil der Lieferkette vollständig umgestaltet werden, damit das Unternehmen alle erwarteten Vorteile erreichen kann. Wie wichtig jede einzelne Anforderung ist, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich und hängt von Faktoren wie dem Produktmix und der Komplexität des Netzwerks ab.

Zusammenfassung

Die hier ausgewählten Anforderungen sollen nicht die Bedeutung der allgemeinen Planungsanforderungen schmälern. Automatisierte Prognosen oder restriktive Angebotsplanung bleiben – als Beispiele – für die Implementierung eines umfassenden End-to-End-Planungsprozesses der Lieferkette unerlässlich. Vielmehr verstehen wir diese Anforderungen als wesentliche Komponenten, die Planer bei der Gestaltung und Implementierung der End-to-End-Planungsprozesse und der digitalen Lösungslandschaft in der Pharmaindustrie integrieren sollten. So wird sichergestellt, dass die digitale Transformation die erwarteten Geschäftsvorteile bringt.

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