SAP IBP for Response stößt bei der Bestätigung von Umlagerungsaufträgen bei konkurrierenden externen Kundenaufträgen an seine Grenzen. Dieser Artikel zeigt eine innovative Lösung für diesen Fall. Durch die genaueren Daten werden der Kundenservice verbessert und die gesamte Lieferkette optimiert.

Im dynamischen Umfeld des Supply-Chain-Management ist eine effiziente und zuverlässige Auftragsabwicklung für Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Der Kundenservice-Level (CSL, Customer Service Level) ist eine wichtige Kennzahl, die sich direkt auf den Erfolg eines Unternehmens auswirkt. Schließlich hat die pünktliche und vollständige Lieferung an externe Kunden für jedes Unternehmen, das die Kundenzufriedenheit großschreibt, oberste Priorität. Die Kennzahl Available-to-Promise (ATP) gibt die verfügbare Menge eines bestimmten Artikels an, zu deren Lieferung sich ein Unternehmen zu einem bestimmten Datum auf der Grundlage von Lagerbeständen und bestehenden Zusagen verpflichten kann. Während sich Unternehmen oft auf die Bestätigung externer Kundenaufträge konzentrieren, gibt es einige Geschäftsszenarien, in denen die Bestätigung von Umlagerungsaufträgen (Stock Order Transfers, STO) ebenfalls wichtig ist, wenn sie mit externen Kundenaufträgen um eine begrenzte Zahl von Lieferungen konkurrieren.

SAP IBP for Response ist zwar ein leistungsfähiges Tool für Supply Planning mit ausgezeichneten ATP-Funktionen, es stößt aber bei der Bereitstellung von STO-Bestätigungen an seine Grenzen. In diesem Blogbeitrag zeigen wir neben den Herausforderungen im Zusammenhang mit STO-Bestätigungen in SAP IBP for Response eine kreative Lösung aus einem Camelot-Projekt, um diese Einschränkung zu überwinden.

Warum kann dies nicht mit der SAP IBP Deployment-Funktionalität erreicht werden?

Fällt ein bestimmtes Werk nicht in den Anwendungsbereich einer IBP-Reaktionsplanung, kann die IBP-Deployment-Funktion nicht greifen. Wie im Deployment wird der STO-Bedarf als höchste Priorität betrachtet, und es wird keine Priorisierung zwischen externen Kundenaufträgen und STOs vorgenommen.

Abb.1: Supply-Chain-Struktur
Abb.1: Supply-Chain-Struktur

Die Herausforderung: Funktion zur Bestätigung der STO fehlt

SAP IBP for Response wurde entwickelt, um die Lieferplanung zu optimieren und den Prozess der Auftragserfüllung zu verbessern. Dafür werden mehrere Faktoren berücksichtigt, z. B. die priorisierte Nachfrage, der Bestand und die Produktion. Eine wesentliche Einschränkung ergibt sich jedoch bei der Bestätigung von Umlagerungsaufträgen, den STOs, die die Übertragung von Beständen zwischen verschiedenen Unternehmensstandorten erleichtern.

In manchen Geschäftsszenarien bzw. bei bestimmten Lieferkettenkonfiguration ist es wichtig, dass die STOs zusammen mit einem konkurrierenden externen Kundenauftrag unter Einbeziehung des verfügbaren Angebots bestätigt wird. Ein gängiger Anwendungsfall ist ein spezielles Werk, das in SAP ausschließlich für ein bestimmtes Geschäftssegment/einen bestimmten Kanal, z.B. das Projektgeschäft/den Online-Kanal, bestimmt ist und in SAP IBP nicht zum Umfang der Reaktion (Response) gehört. In solchen Situationen konkurrieren STOs mit externen Kundenaufträgen um ein begrenztes Angebot.

Leider hilft die Standardfunktionalität von SAP IBP for Response hier nicht weiter, da der STOs-Bedarf in IBP im Vergleich zu externen Kundenaufträgen als höchste Priorität betrachtet wird. Aus diesem Grund können wir keine Bestätigung in STOs zusammen mit dem Kundenauftrag aus IBP erhalten.

Die Lösung: Innovative Nutzung von Staging-Tabellen ermöglicht STO-Bestätigung in SAP IBP for Response

Um das Problem der fehlenden STO-Bestätigungen in SAP IBP for Response zu lösen, hat Camelot eine innovative Lösung entwickelt und implementiert. Der Ansatz basiert auf der Bearbeitung von Staging-Tabellen und der Behandlung von STOs als Kundenaufträge, um so die erforderlichen Bestätigungen von SAP IBP bei konkurrierenden externen Kundenaufträgen zu erhalten.

Wie der Prozess funktioniert

Um diese Einschränkung zu überwinden, manipuliert die Lösung STO-Daten in den Staging-Tabellen, so dass die Umlagerungsbestellungen (STO) als Kundenaufträge erscheinen. Dank diesem Trick können sie für ATP-Berechnungen in SAP IBP for Response vorübergehend als Kundenaufträge behandelt werden.

Im Rahmen von SAP IBP for Response werden die STOs nun als Kundenaufträge behandelt und zusammen mit dem externen Kundenauftrag verarbeitet, um ATP-Bestätigungen zu erhalten.

Abb. 2: Integrationsarchitektur
Abb. 2: Integrationsarchitektur

Vorteile der Lösung

Die Implementierung dieses innovativen Ansatzes bringt mehrere Vorteile:

  • Genaue STO-Bestätigung: Unternehmen erhalten zuverlässige ATP-Bestätigungen für ihre STOs zusammen mit den konkurrierenden externen Kundenaufträge.
  • Verbesserte Transparenz: Unternehmen erhalten einen besseren Überblick über die Verfügbarkeit von Beständen in einem bestimmten Werk und können fundierte Entscheidungen treffen.

Erweiterung von SAP IPB for Response für die STO-Bestätigung

SAP IBP for Response ist ein hervorragendes Instrument für die Lieferplanung, die robusten ATP-Funktionen basieren auf priorisiertem Bedarf. Das Fehlen einer STO-Bestätigungsfunktionalität führt dazu, dass Unternehmen mit externen Kundenaufträgen keine Bestätigungen für Umlagerungsaufträge (die einen bestimmten Geschäftskanal bedienen) erhalten. Durch die Manipulation von Staging-Tabellen und die Behandlung von STOs als Kundenaufträge überwindet die Camelot-Lösung diese Einschränkungen jedoch effektiv. Durch die Implementierung dieses kreativen Ansatzes können Unternehmen ihre Supply-Chain-Abläufe optimieren und die Auftragsabwicklung verbessern.

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