Der erfolgreiche und mehrwertstiftende Umgang mit Daten ist ein Balanceakt: Er erfordert den Einsatz von Best Practices, den Umgang mit komplexen Datenlandschaften und -strukturen, sowie das Management von Teams mit speziellen Fähigkeiten und Kenntnissen. Doch wie kann man diese Herausforderung effektiv meistern, ohne in die typischen Fallstricke bei der Anwendung von Data Governance zu geraten?

Eine mögliche Lösung liegt in einem innovativen Organisationsansatz: den Teamtopologien.

Teamtopologien ermöglichen eine effektivere Kooperation in Teams, einen zügigeren Informationsaustausch sowie eine fundiertere Entscheidungsfindung. Das Ergebnis? Ein mehrwertorientiertes und agiles Datenmanagement.

Wenn Sie also nach Wegen suchen, wie Sie Ihr Datenmanagement auf die nächste Stufe heben oder Sie die Zusammenarbeit und Kommunikation in Ihren Teams verbessern möchten, dann sind Sie hier genau richtig. In diesem Artikel werden Sie herausfinden, wie Teamtopologien Ihre Datenorganisation revolutionieren können.

Teamtopologien Data Governance Organisation

Daten und Management: Herausforderungen in der Praxis

Der Umgang mit Daten ist ein unerlässlicher Aspekt im Management moderner Organisationen. Dennoch erweist sich ihre effektive Governance und Nutzung oft als komplexes Unterfangen. Zunächst stellen das zunehmende Datenvolumen sowie die Heterogenität der Datenquellen große Herausforderungen dar. Diese erschweren die Verwaltung und Kontrolle von Daten erheblich.

Darüber hinaus ist das Management von Daten nicht nur eine technologische, sondern auch eine organisatorische Aufgabe, die eine gelungene Koordination und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams und Stakeholdern erfordert. Hierbei unterscheiden sich oft Prioritäten, Ziele und Perspektiven, was die Etablierung effektiver Arbeitsprozesse und Kommunikationsstrukturen erschwert.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die klare Definition von Rollen – wie zum Beispiel die Rolle eines Datenarchitekten oder die Rolle eines Master Data Managers – und deren Verantwortlichkeiten im Kontext der Datenorganisation. Ohne klare Strukturen können Missverständnisse und Konflikte auftreten, wodurch die Effizienz des Datenmanagements und letztlich der Geschäftsprozesse negativ beeinflusst werden.

Angesichts dieser Herausforderungen scheint die Implementierung effektiver Datenmanagement- und Data Governance-Praktiken manchmal entmutigend. Da die Implementierung solcher Praktiken jedoch ein entscheidender Faktor für den Erfolg datengetriebener Organisationen darstellt, sollten Strategien verfolgt werden, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Eine erfolgsversprechende Strategie besteht in der Anwendung von innovativen Zusammenarbeitsmodellen und Teamstrukturen.

Die Revolution der Teamorganisation durch Teamtopologien

In einer Welt, die zunehmend von technologiegestützten Prozessen und der Nutzung großer Datenmengen geprägt ist, stellt sich die Frage, wie Teams effektiv organisiert und strukturiert werden können. Genau hier setzt das Teamtopologienmodell von Matthew Skelton und Manuel Pais an.

Teamtopologien beschreiben im Wesentlichen, wie Teams innerhalb einer Organisation und auch innerhalb einer Datenorganisation strukturiert und angeordnet sein sollten, um optimal zusammenarbeiten zu können. Dazu können vier fundamentale Typen von Teams herangezogen werden:

Stream-Aligned Teams: Diese Teams sind auf End-to-End-Prozesse ausgerichtet, um eine kontinuierliche und effektive Bereitstellung von mehrwertstiftenden Arbeitsprodukten zu ermöglichen.

Plattform Teams: Sie bieten eine robuste und gut definierte Plattform, die andere Teams nutzen können, um ihre Ziele effizienter zu erreichen.

Complicated Subsystem Teams: Diese Teams konzentrieren sich auf dezidierte Aktivitäten, die eine spezielle Expertise erfordern.

Enabler-Teams: Enabler Teams konzentrieren sich darauf, andere Teams dabei zu unterstützen, ihre Fähigkeiten und Arbeitsprozesse durchführen zu können und sogar zu verbessern.

Die Wahl der richtigen Teamkonfiguration kann eine erhebliche Auswirkung auf die Effektivität und Effizienz haben. So kann im Kontext einer Datenorganisation die richtige Teamkonfiguration dazu beitragen, die Zusammenarbeit zu verbessern, die Kommunikation zu optimieren und letztendlich einen höheren Mehrwert mit Daten zu generieren.

Datenorganisation: Eine Frage des harmonischen Zusammenspiels

Jeder der vier Teamtypen bietet spezifische Vorteile, die helfen können, die Effizienz und Effektivität der Datenorganisation zu erhöhen.

Stream-Aligned Teams: Diese Teams sind ideal für kontinuierliche Arbeiten, wie z.B. die laufende Überwachung und Pflege von Daten. Sie ermöglichen eine schnelle Reaktion auf Änderungen, da sie alle erforderlichen Kompetenzen vorhalten, um z.B. Daten zu analysieren, anzupassen, nutzbar zu machen und bereitzustellen. Damit sorgen sie für eine kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der Datenprozesse eines Unternehmens.

Plattform Teams: Plattform Teams unterstützen andere Teams, indem sie ihnen zuverlässige und gut definierte Tools und Dienstleistungen zur Verfügung stellen. Im Kontext der Datenorganisation können diese Teams z.B. eine Datenmanagementplattform wie SAP MDG oder ein Datenqualitätstool bereitstellen.

Complicated Subsystem Teams: Einige Aspekte des Datenmanagements und der Data Governance erfordern spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten. Complicated Subsystem Teams können sich in diesem Sinne auf die Verwaltung von sensiblen Daten, die Implementierung innovativer Nischentechnologien oder die Entwicklung von komplexen Algorithmen zur Datenanalyse konzentrieren.

Enabler Teams: Ihr Ziel ist es, die Fähigkeiten und Kenntnisse anderer Teams zu verbessern und sie dabei zu unterstützen, ihre Arbeit effektiver zu erledigen. In einer Datenorganisation können solche Teams beispielsweise Schulungen zur Datenqualität, Workshops zum Datenschutz oder Beratung zu spezifischen Tools oder Technologien anbieten.

Interaktionsformen: It takes an orchestra to play a symphony

Die Art und Weise, wie die Teams interagieren, hat erhebliche Auswirkungen auf die Effektivität und Effizienz des Datenmanagements. Zur Gestaltung der Zusammenarbeit kann auf drei Interaktionsformen zurückgegriffen werden.

Collaboration: In diesem Modus arbeiten zwei oder mehr Teams eng zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Beispielsweise könnten ein Stream-Aligned Team, das die Datenqualität für einen Geschäftsprozess überwacht sowie ein weiteres Stream-Aligned Team, das die Daten pflegt, zusammenarbeiten, um neue Prozeduren zur nachhaltigen Datenqualitätssicherung zu entwickeln und zu implementieren.

X-as-a-Service: Hier stellt ein Team einem anderen Team einen definierten Service zur Verfügung. Beispielsweise könnte ein Plattform -Team ein Datenqualitätstool als Service für andere Teams bereitstellen.

Facilitating: Dies ist eine besondere Form der Zusammenarbeit, bei der ein Team – in der Regel ein Enabler Team – ein anderes Team dabei unterstützt, dessen Fähigkeiten und Arbeitsprozesse zu verbessern. Zum Beispiel könnte ein Enabler Team Schulungen zur Nutzung eines neuen Datenmanagementtools anbieten.

Effektive Datenorganisation durch Teamtopologien: eine Komposition aus modernen Teamstrukturen und Wertstromflussorientierung

Daten sind der Schlüssel zum Erfolg in der modernen Geschäftswelt, und eine effektive Datenorganisation ist unerlässlich, um diesen Schlüssel vollständig zu nutzen. Die Herausforderungen sind komplex und vielfältig, aber die Anwendung der Teamtopologien kann einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen leisten.

Mit Stream-Aligned Teams, Plattform Teams, Complicated Subsystem Teams, und Enabler Teams sowie den drei Interaktionsformen bietet das Modell eine effektive Strukturierung der Zusammenarbeit, die zu mehr Effizienz, besserer Kommunikation und letztendlich zu einem agileren Datenmanagement führen kann. Jedes dieser Teams bringt spezifische Stärken und Fähigkeiten ein, die bei richtigem Einsatz den Erfolg einer Datenorganisation und folglich auch den Unternehmenserfolg maßgeblich beeinflussen können.

Allerdings kann die optimale Kombination und Interaktion dieser Teams stark variieren, abhängig von der Größe des Unternehmens, der Branche, den spezifischen Anforderungen und vielen anderen Faktoren. Daher ist eine sorgfältige Analyse und Bewertung im Einzelfall erforderlich, um die optimale Struktur für jede Datenorganisation zu bestimmen.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie Ihre Datenorganisation auf Basis der Teamtopologien optimieren können, freuen wir uns über eine Nachricht.

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