Das Transportmanagement ist ein wesentlicher Bestandteil der Lieferkette eines jeden Unternehmens und kann einen der schwierigsten und teuersten Aspekte innerhalb der Supply Chain darstellen. Parallel mit der zunehmenden weltweiten Vernetzung nehmen ebenfalls die Transportrisiken weiter zu. Unternehmen suchen daher nach Möglichkeiten zur Optimierung und Senkung ihrer Transportkosten. Hier kommt ein integriertes Risikomanagement ins Spiel.

Risikomanagement umfasst eine Reihe von Prozessen, Methoden und Instrumenten, die Unternehmen einsetzen, um ihre Risiken und deren Auswirkungen auf den laufenden Betrieb, zu erkennen, zu bewerten und zu mindern. Im Zusammenhang mit dem Transportwesen beinhaltet Risikomanagement die Identifizierung potenzieller Risiken im Transportwesen, einschließlich potentieller Verspätungen, Unterbrechungen und Sicherheitsproblemen. Durch die frühzeitige Erkennung dieser Risiken können Unternehmen proaktive Maßnahmen ergreifen, um sie zu verhindern oder abzuschwächen, was letztendlich Zeit und Geld spart.

Abb 1: Durch eine weltweite Vernetzung zwischen Herstellern, Distributoren, Lieferanten und Kunden ist die gesamte Lieferkette Störungen, Sicherheitsproblemen und Unwissenheit ausgesetzt.
Abb 1: Durch eine weltweite Vernetzung zwischen Herstellern, Distributoren, Lieferanten und Kunden ist die gesamte Lieferkette Störungen, Sicherheitsproblemen und Unwissenheit ausgesetzt.

Betrachten wir im Folgenden mögliche Risiken, die sich negativ auf die Lieferkette auswirken können:

  • Operationelle Risiken in der Logistik umfassen eine Reihe von Herausforderungen, die sich direkt auf die Fähigkeit eines Unternehmens auswirken, die tagtäglichen Kundenanforderungen kontinuierlich zu erfüllen. Diese Risiken erfordern ein sorgfältiges Management, um eine betriebliche Effizienz zu gewährleisten. Beispiele für operationelle Risiken in der Logistik sind Transportunterbrechungen, Geräteausfälle, Unterbrechungen der Lieferkette und Personalrisiken.
  • Störungen im Transportwesen stellen ein erhebliches Risiko dar und können zu Verzögerungen und Unterbrechungen bei der Warenauslieferung im Transportwesen führen. Faktoren wie Verkehrsstaus, Straßensperrungen oder Flugausfälle können den reibungslosen Ablauf von Logistikprozessen behindern. Proaktive Maßnahmen wie die Überwachung der Verkehrsbedingungen und die Implementierung von Notfallplänen sind unerlässlich, um diese Risiken zu mindern und effiziente Transportprozesse aufrechtzuerhalten.
  • Geräteausfälle stellen ein weiteres Risiko dar, die den Logistikbetrieb maßgeblich beeinträchtigen können. Pannen oder Wartungsprobleme bei Lastwagen, Schiffen oder Flugzeugen können zu Verspätungen, höheren Kosten und einer geringeren Kundenzufriedenheit führen. Regelmäßige Wartung der Ausrüstung, effektives Flottenmanagement und Notfall-Optionen sind entscheidend, um die Auswirkungen der Ausfälle gering zu halten und einen weiteren Betrieb ohne Unterbrechungen zu gewährleisten.
  • Unterbrechungen der Lieferkette können schwerwiegende Folgen für die Effizienz der Logistik nach sich ziehen. Verzögerungen oder Qualitätsprobleme bei Zulieferern oder Subunternehmern können sich auf die gesamte Lieferkette auswirken und zu Engpässen und verzögerten Zeitplänen führen. Der Aufbau enger Beziehungen zu verlässlichen Lieferanten, eine Diversifizierung der Beschaffungsoptionen im Einkauf und die Umsetzung robuster Qualitätskontrollmaßnahmen sind unerlässlich, um die Risiken in der Lieferkette zu mindern und die betriebliche Effizienz zu erhalten.
  • Risiken im Personaleinsatz können den Logistikbetrieb erheblich beeinträchtigen. Arbeitskräftemangel, Streiks oder Fehlzeiten können den Zeitplan durcheinander bringen, zu Verzögerungen führen und die Belegschaft belasten. Ein effektives Personalmanagement, eine Notfallplanung und die Förderung eines positiven Arbeitsumfelds sind entscheidend für die Bewältigung von Personalrisiken und einer Gewährleistung des reibungslosen Logistikbetriebs.

Strategische Risikominderung gewährleistet Effizienz und Widerstandsfähigkeit

Nach einer Bewertung der einzelnen Risiken durch die Unternehmen sollten Strategien zur Risikominderung entwickelt und umgesetzt werden. Zu den Risikominderungsstrategien gehören beispielsweise die Einführung von Standardarbeitsanweisungen, um einen sicheren und effizienten Betrieb zu gewährleisten, die Erhöhung des Lagerbestands als Puffer gegen Störungen, die Verbesserung der Wartungs- und Reparaturverfahren für das Equipment und die Entwicklung von Notfallplänen für den Fall einer Störung. Um Risiken auf den verschiedenen Ebenen effektiv zu managen, sollten Logistikexperten ein Detailverständnis der logistischen Prozesse und Aktivitäten haben, für die sie verantwortlich sind. Dies erfordert eine regelmäßige Überwachung der Logistikaktivitäten, die Analyse von Leistungskennzahlen zur Ermittlung potenzieller Optimierungspotenziale und die Zusammenarbeit mit anderen Interessengruppen, Transportanbietern und anderen Partnern, um Notfallpläne zu entwickeln und sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf mögliche Störungen vorbereitet sind.

Abb 2: Risikominderungsstrategien beinhalten Einführung von Standardarbeitsanweisungen, Erhöhung des Lagerbestands, Verbesserung der Wartungs- und Reperaturverfahren und Entwicklung von Notfallplänen.
Abb 2: Risikominderungsstrategien beinhalten Einführung von Standardarbeitsanweisungen, Erhöhung des Lagerbestands, Verbesserung der Wartungs- und Reperaturverfahren und Entwicklung von Notfallplänen.

Strategische Risikominderung durch Risikoanalyse- und Scoring-Systeme

Einblicke in die logistischen Risikofaktoren bieten wertvolle Vorteile für das gesamte Lieferkettenmanagement, operative Logistikprozesse sowie die Logistikplanung. Logistikmanager können fundierte Entscheidungen treffen und sich von der Konkurrenz abheben, indem sie auf Risikoanalysen und Scoring-Systeme von Unternehmen wie beispielsweise Everstream Analytics Gebrauch machen. Zu den wichtigsten Vorteilen von Risikoanalysen zählen:

  • Proaktive Kommunikation: Supply-Chain-Manager können potenzielle Verzögerungen oder Unterbrechungen im Voraus an die relevanten Interessengruppen kommunizieren, was eine proaktive Kommunikation ermöglicht und die Auswirkungen auf Kunden und Partner minimiert.
  • Terminverschiebung und priorisierte Sendungen: Logistikplaner können Termine verschieben und Sendungsfristen anpassen, um mögliche Verzögerungen zu vermeiden oder zu minimieren. Außerdem können sie Sendungen teilweise oder vollständig beschleunigen, um eine pünktliche Lieferung zu gewährleisten.
  • Umleitung: Wenn eine bestimmte Route oder ein bestimmter Ort ein hohes Risiko für Verspätungen oder Unterbrechungen birgt, können Logistikmanager die Sendungen auf alternative Wege oder Ziele umleiten und so die Auswirkungen potenzieller Risiken verringern.
  • Wetter und externe Risikofaktoren: Logistikplaner können meteorologische Daten und Erkenntnisse über externe Risikofaktoren wie Wetterereignisse, Streiks, Hafensperrungen und mehr nutzen. Diese Informationen helfen bei der Identifizierung von Sendungen mit hoher Verspätungswahrscheinlichkeit und ermöglichen eine proaktive Entscheidungsfindung und Risikominderung.
  • Vorhersagbare Ankuftszeiten: Fortschrittliche Analysen können die voraussichtliche Ankunftszeit prognostizieren, indem sie verschiedene Faktoren wie die Leistung des Spediteurs, historische Daten und Branchentrends berücksichtigen. Auf diese Weise können Logistikplaner Spediteure strategisch auswählen, Verspätungstendenzen bei wiederkehrenden Sendungen verstehen und Sendungen mit einer hohen Verspätungswahrscheinlichkeit auf der Grundlage externer Risikofaktoren identifizieren.
  • Kosteneinsparungen: Risikomanagement in der operativen Logistik kann zu Kosteneinsparungen führen, indem es die Liefertreue verbessert, vermeidbare Kosten für Eilfrachten reduziert, Zeit für die Sendungsverfolgung einspart und sogar den CO2-Ausstoß verringert. Es ermöglicht eine bessere Entscheidungsfindung in der strategischen Planung, Optimierungsbemühungen und der Ausrichtung und Vereinheitlichung von Prozessen.
  • Proaktive Risikovermeidung: Durch die Nutzung von Risikoanalysen und -einblicken können Unternehmen Risiken proaktiv vermeiden, anstatt reaktiv handeln zu müssen. Diese Einblicke ermöglichen es Unternehmen, effektiv auf dynamische Risiken zu reagieren, Zeit und Geld für Risikominderungsmaßnahmen zu sparen und ihr Liefernetzwerk in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.
Abb 3 Riskoanalysen und Scoring Systeme
Abb 3: Durch Risikoanalysen und Scoring- Systeme können Logistikmanager fundierte Entscheidungen treffen und sich durch Vorteile von der Konkurrenz abheben.

Risikomanagment kann die Performance innerhalb der Supply Chain sowie die Kundenzufriedenheit steigern

Neben den Kosteneinsparungen und der Risikominimierung bietet das Transportrisikomanagement den Unternehmen also noch eine Reihe weiterer Vorteile. Durch einen proaktiven Ansatz in Bezug auf Risikomanagement können Unternehmen ihre Gesamtleistung innerhalb der Lieferkette steigern und eine verbesserte Liefertreue, Kundenzufriedenheit und generell eine verbesserte operative Effizienz erzielen. Dies kann in einer gesteigerten Kundenbindung resultieren sowie in höheren Erträgen und generell einem Wettbewerbsvorteil zwischen Marktbegleitern.

Wir von CAMELOT sind auf die Optimierung von Lieferketten spezialisiert. Ein Fokusgebiet in diesem Kontext stellt die Einbeziehung von Risikomanagement innerhalb der Lieferkette dar. Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir leicht zugängliche und verständliche Risikoeinblicke, binden Risikosysteme an bestehende Plattformen und Transportmanagementsysteme an und bieten benutzerfreundliche Schnittstellen an für eine effektive Überwachung und Verwaltung dergleichen. Dieser Ansatz hilft unseren Kunden, Kosten zu sparen, Risiken zu verringern und generell die Gesamtleistung ihrer Lieferkette zu optimieren.

Weitere Informationen zur Transportmanagement-Optimierungen finden Sie auf unserer Website.

Setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung, um mehr darüber zu erfahren, wie wir Ihnen helfen können, Ihren Transportmanagementprozess zu optimieren und Ihre Transportrisiken insgesamt zu verringern.

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