Die Logistik ist seit jeher stark von globalen Megatrends und sich ständig ändernden Marktbedingungen betroffen. Die Globalisierung der Lieferketten, die zunehmende Kundenorientierung, die erhebliche Nachfragevolatilität sowie die fortschreitende digitale Transformation stellten für Logistikmanager eine große Herausforderung dar: Sie mussten passende Lösungen für ihr Unternehmen finden.

Auch die heutige Lage ist nicht weniger anspruchsvoll. Eine der schwierigsten Herausforderungen in der Logistik betrifft heutzutage alle Branchen. Sie setzt Logistikmanager bezüglich Kosten und Service stark unter Druck und führt zu Instabilität in den globalen Lieferketten. Als Folge erheblicher Kapazitätsengpässe hat sich der Logistikmarkt von einem „Käufer“- zu einem „Verkäufer“-Markt gewandelt. In der Logistik-Sprache bedeutet das eine stärkere Dominanz der Spediteure gegenüber den Versendern.

Mit neuen Fähigkeiten die Risiken der Transportlogistik meistern

Starke Kapazitätseinschränkungen und steigende Logistikkosten stellen ein akutes Risiko für die Lieferfähigkeit eines Unternehmens dar. In der Transportlogistik sind demnach neue Fähigkeiten gefragt.

1. Erweiterung des Planungshorizonts für Logistikkapazitäten

Wenn Unternehmen ihre Transporte über die kurzfristige Betrachtung von Transportanfragen hinaus planen, erhalten sie wertvolle Erkenntnisse für den längerfristigen Kapazitätsbedarf. Ein vorausschauender Ansatz bindet die Lieferkettenplanung und -prognose ein, bricht Silodenken auf und hilft der Logistik, über Notfallmaßnahmen hinaus einen strategischen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten.

2. Engere Zusammenarbeit mit Logistikpartnern

Wenn ein Unternehmen Kapazitätsprognosen regelmäßig mit seinen Transportpartnern bespricht und auch auf taktischer Ebene analysiert, entsteht eine über die reine operative Unterauftrags- und Ausschreibungsbeziehung hinausgehende Kooperation. Sie ermöglichst eine bessere Planbarkeit auf Seiten der Logistikdienstleister und führt letztendlich zu einer sichereren Kapazitätssituation auch in Spitzenzeiten.

3. Diversifizierte Frachteinkaufsstrategie

Wie in unserem CHEManager-Artikel aufgezeigt, erfordern unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf Verkehrsträger, Produktportfolio, erwarteten Servicegrad und Saisonalität eine diversifizierte Strategie und einen optimalen Mix verschiedener Frachteinkaufsansätze. Durch frühzeitige Reservierungen und Frachtverträge mit Mengenbindung kann das Risiko kurzfristiger Kapazitätsengpässe vermieden werden, was dazu beiträgt, die Lieferfähigkeit aufrechtzuerhalten.

4. Transportsegmentierung & Priorisierung

Um unterschiedliche Transportplanungs- und Unterauftragsmodelle optimal miteinander zu kombinieren, benötigen Unternehmen eine fortgeschrittene Segmentierung ihres Transportvolumens. Bei Kapazitätsengpässen sind bewusste betriebliche Prioritätsentscheidungen nötig, wobei die Auswirkungen auf das Kostenniveau, den Lieferkettenbetrieb und den Endkunden berücksichtigt werden müssen.

5. Schlanke IT-Landschaft für die Logistik

Ein leistungsstarkes und hochmodernes Transportmanagementsystem ist nicht nur ein zentraler Eckpfeiler der Lieferkettenausführung, sondern auch eine Voraussetzung für die effiziente Verwaltung kollaborativer Prozesse wie das Kapazitätsmanagement mit Logistikpartnern mit einem hohen Automatisierungsgrad (Hier gibt es Details zur einigen Trend-Technologien).

Wie die Entwicklung eines klaren Logistikplans Unternehmen dabei unterstützt, Herausforderungen zu bewältigen

Die ständige Weiterentwicklung von Wettbewerbsvorteilen ist gerade im heutigen volatilen Marktumfeld eine Kernaufgabe von Logistikmanagern. Unternehmen benötigen eine klare strategische Vision und ein schlüssiges Zielkonzept, wobei beide als Leitprinzipien fungieren.

Verantwortliche Führungskräfte in den Bereichen Logistik und Supply Chain sollten die Bereitschaft ihres Betriebsmodells ständig überprüfen (z.B. auf Basis von Best Practices aus dem CAMELOT-Reifegradmodell für Organisations-, Prozess- und IT-Aspekte). Das Ziel ist die Beantwortung folgender Frage: Sind die notwendigen Fähigkeiten vorhanden, damit die Logistik den erwarteten Mehrwert für das gesamte Unternehmen generiert?

Wichtig: Neue Fähigkeiten müssen richtig in die operativen Prozesse und in die IT-Landschaft eingebettet werden, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. In letzter Zeit haben viele Unternehmen erkannt, wie wichtig eine verstärkte Kontrolle über die Lieferkettenausführung ist. Sie haben Initiativen gestartet, um ihre jeweiligen Prozesse zu rationalisieren, dedizierte Transportlogistikfunktionen intern aufzubauen und ihre veraltete Systemumgebung zu ersetzen.

Die Implementierung neuer Systeme in der Lieferkettenausführung wird zudem durch den „S/4-Trend“ angetrieben. Unternehmen betreiben große Programme, um ihre gesamte Betriebssystemlandschaft auf eine neue technologische Basis zu stellen. Diese Initiativen bieten auch die Möglichkeit, die Abläufe der globalen Lieferkette neu zu gestalten, was zu einer verbesserten betrieblichen Effizienz und einem höheren Digitalisierungsgrad führt. Wenn der Logistik dabei die richtige Rolle zukommt, können die erforderlichen Fähigkeiten verbessert werden. Zudem kann ein korrekt integriertes Transportmanagement entwickelt werden.

Kommende Herausforderungen mit einer ganzheitlichen Sichtweise bewältigen

Wir bei CAMELOT sind der festen Überzeugung, dass die heutigen logistischen Herausforderungen eine ganzheitliche Sichtweise erfordern. Um Initiativen zur Prozessverbesserung oder im Bereich der IT-Landschaft zu starten, brauchen Unternehmen einen zukunftsfähigen Logistikplan, der auf einem klaren Bewusstsein für die eigene Wertschöpfung basiert. Auf der anderen Seite können auch die beste Strategie und das Konzept mit der größten Wertschöpfung ihre positive Wirkung nicht entfalten, wenn sie nicht richtig in das Logistikbetriebsmodell des Unternehmens eingebettet sind.

Eine klare strategische Ausrichtung, untermauert von innovativen Konzepten mit logistischer Wertschöpfung, umgesetzt in eine effiziente Prozesslandschaft und unterstützt durch eine hochmoderne IT-Umgebung – das ist der Weg, den Logistikmanager einschlagen sollten, um den langfristigen Beitrag der Logistik zum Gesamterfolg des Unternehmens zu sichern.

 

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