Fehlende Fahrer und Servicemitarbeiter und folglich deutlich zu geringe Kapazitäten gefährden derzeitige Geschäftsmodelle, den Kundenservice und reibungslose Prozessabläufe.

Wir bei CAMELOT unterstützen Unternehmen zunehmend dabei, diese Hürden durch eine optimierte Nutzung der bestehenden Ressourcen zu überwinden. Bedarfsgesteuerte IT-Lösungen sowie die Erkennung und Beseitigung unwirtschaftlicher Prozesse sind mögliche Wege, um die Lücke zu schließen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die traditionelle Warendistribution grundsätzlich zu überdenken. Aus diesem Grund wollen wir in diesem Blogbeitrag jüngste Marktentwicklungen näher betrachten, die Teil unserer Arbeit mit unseren Kunden sind, wenn es darum geht, deren künftige Aufstellung/Distribution zu optimieren.

Micro-Hubs in städtischen Gebieten – die Grundlage für Wachstum

Tür-zu-Tür-Zustellversuche machen in Städten durchschnittlich 30 % der gesamten Transportkosten aus und binden Ressourcen und Mitarbeiter, die unter Umständen an anderer Stelle gebraucht werden. Dies schränkt künftiges Wachstum ein, bedenkt man die ohnehin schon „strapazierte“ Verfügbarkeit von Transportkapazität. Das Konzept eines Micro- oder Stadt-Hubs besteht darin, dass es innerhalb einer Stadt eine kleine Lagereinrichtung gibt. Hierbei muss es sich nicht unbedingt um ein Gebäude handeln, auch kleinere Lagereinheiten wie Wechselbehälter oder Container sind denkbar. So können Wechselbehälter praktischerweise an strategisch günstigen Orten innerhalb einer Stadt platziert werden, um zu verhindern, dass schwere Lkw zu bestimmten Tageszeiten oder aufgrund ihres Abgasausstoßes nur eingeschränkten Zugang zu ihnen haben. Diese Standorte können je nach Nachfrage und höchster Kundendichte täglich variieren. Unmittelbar nach Abschluss des Sortiervorgangs (z. B. für Pakete) kann der Wechselbehälter an seinen konkreten Standort gebracht werden, der dann als Ausgangspunkt für die Lieferungen an die Kunden dient. So ist ein tagesaktuell optimierter Standort möglich.

Einige Innenstädte haben mit steigenden Leerstandsquoten zu kämpfen – das können Sie zu Ihrem Vorteil nutzen! CAMELOT ermittelt über Netzwerkdesign und taktische Routenplanung geeignete Standorte für Micro-Hubs. Leer stehende Verkaufsräume können ein solcher Standort sein.

Das Konzept der Micro-Hubs lohnt sich auch für Hochschulgelände, Industrieparks (z. B. Chemie- oder Automobilindustrie), Krankenhäuser und Gewerbegebiete, die oft über ähnliche, stadtartige Strukturen verfügen. Strategisch günstig gewählte Standorte können die Entfernung zu den Empfängern verringern und mittels stärkerer Kundenorientierung den Kundenservice verbessern.

Die eigentliche Distribution auf der „letzten Meile“ (letztes Wegstück beim Transport der Ware zum Kunden) kann durch neue Transportkonzepte wie Drohnen, Roboter und Lastenfahrräder unterstützt werden.

Neue Transportkonzepte – Mobilität und Uber Freight

Drohnen, Roboter, Lastenfahrräder und neue Frachtplattformen ermöglichen neue Ansätze in der Warenauslieferung. Auf neuen Frachtplattformen wie Uber Freight und Saloodo! können Versandanfragen gestellt und einem passenden privaten (Uber Freight) oder professionellen (Saloodo!) Transporteur zugeteilt werden. Der nächste Schritt in der Umsetzung neuer Transportkonzepte besteht in der autonomen Transporttätigkeit von beispielsweise Drohnen und Robotern.

Drohnen können etwa von einem Micro-Hub aus arbeiten und Artikel innerhalb eines kleinen Radius in wenigen Minuten zustellen. Lagerkapazitäten können an diese Micro-Hubs outgesourct und z. B. in Konsignationslager umgewandelt werden. Gerade Konsignationslager eignen sich für leerstehende Gewerbeflächen, da sie für gewöhnlich auf einem Vertrag für einen bestimmten Kunden beruhen.

Zudem erlauben offene Frachtplattformen wie die App Uber Freight eine Uberisierung des Güterverkehrs mit dem Micro-Hub als möglicher Basis. Die „Uberisierung“ hat sich aus dem Konzept der „Crowd-Based Services“ entwickelt und kann auch als loses Netzwerk operativer Unterauftragnehmer auf der letzten Meile betrachtet werden. Es handelt sich um Dienstleistungen, die zwar von Laien erbracht werden, aber standardisiert und transparent sind, um Lieferqualität und ein hohes Serviceniveau zu gewährleisten. Wir beobachten diese Entwicklung genau, da sich daraus unter Umständen neue Möglichkeiten ergeben, um der zunehmenden Personalknappheit in der Logistik zu begegnen. Die Uberisierung in der Logistik ist jedoch bereits Realität und erweitert die Auswahl an Transportoptionen, z. B. im privaten Umzugssektor in den USA. Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass das traditionelle Geschäft professioneller Spediteure gefährdet ist oder in der Branche bereits mit erheblichen Veränderungen durch die Uberisierung zu rechnen ist.

Wer kann Ihnen helfen, Ihr Potenzial zu ermitteln?

Die Auswahl der besten Lösung – die alle Compliance-Anforderungen erfüllen, die meisten Synergien bieten und eine nachhaltige Geschäftsentwicklung ermöglichen sollte – ist schwierig und lenkt Sie von Ihren Kerntätigkeiten ab. Bei CAMELOT Management Consultants profitieren Sie von jahrzehntelanger Erfahrung in Logistik und Lieferkettenmanagement, fundierten Kenntnissen in zahlreichen Branchen, IT-Lösungen und hochgradig anpassbaren Methoden.

Wir danken Sebastian Scherer  für seinen Beitrag zu diesem Artikel.

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