Die IT-Systeme vieler Pharmaunternehmen sind der Dynamik und den Anforderungen von Logistik- und Supply-Chain-Prozessen nicht mehr gewachsen. Teil III unserer Beitragsreihe über die Pharmalogistik der Zukunft widmet sich daher den wichtigsten IT-Trends und der Frage, wie sich diese auf Pharmalogistikprozesse auswirken.

Teil III: Ist Ihre IT auf 2025 vorbereitet?

IT-Umgebungen, die über Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte kaum verändert wurden, sind zum Flaschenhals geworden und erschweren die betrieblichen Prozesse. Sie können die heutigen Geschäftsanforderungen nicht mehr bedienen, beispielsweise was die Nachverfolgbarkeit der Lieferkette und die Handlungsfähigkeit in komplexen und volatilen Umgebungen angeht. Märkte entwickeln sich sehr schnell weiter und erschweren es, geeignete IT-Lösungen zu finden, die neue Möglichkeiten bieten. Dazu kommt, dass – unter dem Druck der Ankündigung von SAP, 2025 den Support für die R3-Suite einzustellen – viele Unternehmen keine falsche Entscheidung treffen wollen. Hier einige wichtige Trends, die Sie bei der Überprüfung Ihrer IT-Landschaft berücksichtigen sollten:

Automatisierte Prozesse

In den meisten Fällen sind Unternehmen sich des Automatisierungspotenzials von Transportmanagementprozessen und ihrer Abhängigkeit von Logistikdienstleistern in diesem Zusammenhang nur bedingt bewusst. Teure Ineffizienzen und das Risiko von Kapazitätsengpässen im Transportmarkt sind die Folge. Diese bringen die Zuverlässigkeit der Lieferkette in Gefahr oder treiben die Handlingkosten in die Höhe. Das Ziel muss daher sein, repetitive und regelmäßige Prozesse zu identifizieren und die manuellen Eingriffe so weit wie möglich zu reduzieren – was in der patientenorientierten Pharmalogistik übrigens kein Gegensatz ist.

Integration von EWM und TM

Eine engere Integration von Warehouse Management System (WMS) und Transportmanagementsystemen (TMS) ermöglicht es ebenfalls, die aktuellen Prozesse zu überprüfen und potenzielle Einsparungen bei der Beschaffungszeit entlang der Supply Chain zu finden oder die Flexibilität zu steigern. Hier bieten Systemerweiterungen, zum Beispiel auf Grundlage von Data Science, KI und Industrial IoT, sowie die Integration von Plattformen zur Zusammenarbeit und Lagerverwaltungsmanagement einen Mehrwert.

Kollaborationsplattformen eröffnen neue Möglichkeiten

Die Integration von TMS und WMS allein reicht jedoch nicht, um eine vollständige Sendungsverfolgung inklusive Chargen- und Seriennummern durchführen sowie die Einhaltung der Temperatur- und Feuchtigkeitsanforderungen entlang der Lieferkette überwachen zu können. Die Fähigkeit, den Sendungsstatus vollständig zu verfolgen und eine pünktliche Lieferung sowie niedrigere Lagerbestände gewährleisten zu können, wird in der Pharma-Supply-Chain immer wichtiger, ebenso wie die Fähigkeit, jede einzelne Seriennummer zurückverfolgen zu können (seit Februar 2019 EU-Vorschrift). Umso notwendiger sind leistungsfähige, integrierte Systeme. Daher sollte im operativen Betrieb der Pharma-Supply-Chain auch der Einsatz von Kollaborationsplattformen wie SAP LBN, GT Nexus, iNet oder Amber Road in Betracht gezogen werden. Kollaborationsplattformen erlauben das leichte Vernetzen mit einem sich verändernden Mix aus (vorausgewählten) Logistikdienstleistern und Auftragsherstellern. Darüber hinaus ermöglichen sie es, weitere Informationen wie Temperaturdaten von Datenloggern, Big Data zu Wetter und Verkehr sowie soziale Medien einzubinden.

Blockchain-Plattformen für besondere Anforderungen

Plattform ist jedoch nicht gleich Plattform, besonders, wenn es um sensible patientenspezifische Daten geht. Ein Team aus Pharma-Supply-Chain- und Blockchain-Experten von CAMELOT hat untersucht, welche besonderen Anforderungen an IT-Lösungen für hochwertige Biotech-Supply-Chains gestellt werden. Am Handling sensibler Informationen wie z. B. Patientendaten im Zusammenhang mit der Behandlung von menschlichem Gewebe entlang einer globalen Supply Chain sind viele verschiedene Parteien beteiligt. Dies erfordert ein außergewöhnliches, manipulationssicheres Konzept hinsichtlich Datensicherheit und Datenschutz. An jeder Schnittstelle zwischen den einzelnen Stakeholder in der Supply Chain besteht das Risiko von Datenverlust, Datendiebstahl oder sogar Datenmanipulation. Um diesem nicht unerheblichen Problem zu begegnen, hat das CAMELOT-Spinoff-Unternehmen Hypertrust Patient Data Care auf Grundlage von Blockchain-Technologie eine Plattform für den Datenaustausch entwickelt, die durch ergänzende, von Hypertrust Patient Data Care, Intel und Dell entwickelnde Trusted Computing Appliances besonders sicher ist.

Durch die Hinzunahme solch innovativer, auf Blockchain basierender oder „traditioneller“ Kollaborationsplattformen haben Sie die Möglichkeit, Ihr ERP-System mit den neuesten Cloud-Anwendungen zu kombinieren – und damit die „zwei Geschwindigkeiten“ ihrer IT-Anwendungslandschaft optimal zu nutzen. Die Integration der verschiedenen SAP-Module erlaubt in diesem Kontext natürlich das Teilen von Informationen zwischen Anwendungen und schafft so integrierte Prozesse und verknüpfte Verantwortlichkeiten.

Wenn Sie herausfinden möchten, wie Sie Ihre Pharmalogistik-IT-Landschaft optimal aufstellen, stellen wir gern für Sie den Kontakt zu den Spezialisten unserer Schwestergesellschaft Camelot ITLab her, die führend ist sowohl in der Implementierung von SAP S/4HANA im Pharmamarkt als auch in der Bereitstellung einer integrierten Lösung aus SAP EWM und TM in S/4HANA. Camelot ITLab unterstützt sie bei der TM-Implementierung einschließlich individueller Erweiterungen ebenso wie bei der Integration von Kollaborationsplattformen und Yard-Management-Lösungen.

In unserem nächsten Blogbeitrag informieren wir über neue Chancen in der Zusammenarbeit mit 3PL/4PL und LLP.

 

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