Angesichts der Datenflut, mit der Unternehmen heutzutage konfrontiert sind, müssen sie sich neue Tools und Praktiken aneignen, um diese neuen und wichtigen Ressourcen zu nutzen. Eine wichtige Aufgabe ist die gute Verwaltung von Metadaten. In diesem Blogbeitrag werden die wichtigsten Komponenten eines Metadaten-Management-Frameworks vorgestellt, die eine harmonisierte Implementierung des Metadaten-Managements ermöglichen.

Metadaten sind Daten über die Daten, die grundlegende Informationen wie Erstellungsarten, Größe oder an bestimmten Daten vorgenommene Änderungen liefern. In unserem letzten Blogbeitrag haben wir den Metadaten-Management-Prozess und seine Vorteile für Stakeholder und ihr damit verbundenes Geschäft beschrieben. Eine robuste Metadaten-Management-Strategie stellt sicher, dass die Daten eines Unternehmens in der gesamten Systemlandschaft qualitativ hochwertig, einheitlich und genau sind.

Wenn eine umfassende Metadaten-Management-Strategie verwendet wird, treffen Stakeholder eher Geschäftsentscheidungen auf der Grundlage korrekter Daten, als die ohne Metadaten-Management-Lösung. Durch die erzielte höhere Datenqualität steigt das Vertrauen in die zugrunde liegenden Daten und Geschäftsentscheidungen können schneller getroffen werden. Letztendlich ermöglicht das eine agilere Organisation und verbessert den Mehrwert deutlich. Mit diesem Wissen bleiben andere Fragen unbeantwortet. Wie kann eine Unternehmen eine solche Strategie von Grund auf umsetzen? Wie können wir eine umfassende, strukturierte Metadaten-Management-Lösung im gesamten Unternehmen sicherstellen?

Die kritischsten Schmerzpunkte beim Metadatenmanagement

Heutzutage werden die von Unternehmen erhobenen Daten immer komplexer und in einem noch nie dagewesenen Umfang gespeichert. Diese Daten werden in der Regel in verschiedenen Systemen und Tools innerhalb desselben Unternehmens oder sogar in mehreren Organisationen bereitgestellt und verwendet. Dies führt zu einem hohen Aufwand bei der Identifizierung relevanter Daten und der Gewinnung von Erkenntnissen. So findet beispielsweise ein Business-Anwender ohne die Hilfe von IT-Spezialisten nicht die relevanten Daten, um seine Aufgaben zu erledigen. Darüber hinaus haben Geschäftsanwender Probleme beim Verständnis von Daten oder beim Wissensaustausch aufgrund des eingeschränkten Informationszugangs oder fehlender Steuerung. Diesem Verfahren mangelt es an Effizienz und Transparenz.

Metadata-Management-Framework: Warum ist es notwendig?

Ein Metadaten-Management-Framework bietet ein Konzept und eine Auswahl von Tools für eine effiziente Verwaltung und Nutzung von Metadaten im gesamten Unternehmen. Die Verwendung eines Metadaten-Management-Frameworks hat mehrere Vorteile und kann Ihre Leistung bei der effizienten Datenverarbeitung steigern. Es gibt Ihnen die Organisationsstruktur und die notwendigen Tools, um Ihre Daten auf standardisierte Weise zu verwalten, sodass Geschäftsanwender Daten leicht finden und ihr Wissen unternehmensweit in vollständiger Transparenz und klarer Steuerung teilen können. Die anpassbare Lösung trägt zu mehr Flexibilität bei, um die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens zu erfüllen und die Produktivität und die Effizienz der Unternehmenswertgewinnung zu steigern. Eine von Gartner veröffentlichte Studie empfiehlt Unternehmen, ihre Metadaten mithilfe eines rollenbasierten Frameworks zu organisieren und zu verarbeiten, um ihre Datenverarbeitungsleistung und Business Intelligence zu steigern. Darüber hinaus muss ein leistungsstarkes Metadaten-Management-Framework flexibel für die Einführung neuer Technologien, skalierbar für geschäftliche Anforderungen und anpassbar an die Datenstrategie des Unternehmens sein. Abbildung 1 zeigt einige ausgewählte Hauptvorteile und Anwendungsfälle, die sich aus einem Metadaten-Management-Framework ergeben.

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Abbildung 1: Vorteile und Anwendungsfälle des Metadaten-Management-Frameworks

Kernkomponenten und notwendige Schritte für ein Metadaten-Management-Framework

Wie bereits erwähnt, muss ein Metadaten-Management-Framework anpassbar und flexibel sein, um den spezifischen Anforderungen eines Unternehmens gerecht zu werden. Es sollte auch skalierbar sein, um der Nachfrage der Unternehmen gerecht zu werden und den Einsatz neuer Technologien zu ermöglichen. Das Framework sollte aus Kernkomponenten und Funktionalitäten bestehen, die dabei helfen, die aktuelle Situation eines Unternehmens zu bestimmen, um die beste Metadaten-Management-Strategie abzuleiten. Die Kernkomponenten sind Organisation, Prozesse, Daten, Systeme und Tools. Nur wenn diese Komponenten synchron ausgerichtet und implementiert werden, kann die abgeleitete Metadaten-Management-Strategie erfolgreich umgesetzt werden. Das implementierte Metadaten-Management-Framework und seine integrierten Funktionalitäten helfen dann, Daten suchbar, nutzbar und händelbar zu machen und die Geschäftssemantik zu unterstützen. Darüber hinaus können Datenverbraucher schnell auf vertrauenswürdige Daten zugreifen und Datenverwalter automatisiertes Datenmanagement ermöglichen. Im Folgenden wird ein Leitfaden für die Gestaltung eines Metadaten-Management-Frameworks entsprechend den Bedürfnissen eines Unternehmens vorgestellt. Abbildung 2 zeigt einen kurzen Überblick über die einzelnen Schritte.

Abbildung 2 Schritte zum Entwurf eines Metadaten-Frameworks
Abbildung 2: Schritte zum Entwurf eines Metadaten-Frameworks

Der erste Schritt besteht in einer Ist-Analyse des vorhandenen Informationsmanagementsystems und der Durchführung einer Metadaten-Reifegrad-Bewertung basierend auf den Kernkomponenten Organisation, Prozesse, Daten, Systeme und Tools. Ziel ist es, die Reife des Unternehmens hinsichtlich des Metadatenmanagements abzuleiten. Aus diesem Grund werden die geschäftsprozessbezogenen Steuerung zur Datenerfassung und -speicherung sowie die Datendefinitionen über die Prozesslandschaft hinweg ausgewertet. Durch die Analyse der Datenquellen und des Datenflusses innerhalb des Unternehmens werden vorhandene Metadaten wie geschäftliche oder technische Metadaten und vorhandene Prozesse wie Metadatenidentifikation und Erstellungsprozesse identifiziert. Darüber hinaus werden die Unternehmensstruktur und potenziell vorhandene Nutzerrollen im Zusammenhang mit Metadaten wie Data Architect, Produkteigentümer oder Data Steward identifiziert und die Relevanz und Vollständigkeit der Rollen analysiert. Schließlich werden die vorhandenen Tools und Systeme hinsichtlich ihrer Relevanz für das Metadatenmanagement und ihrer Eignung für die Erfassung, Speicherung und Übertragung von Metadaten bewertet.

Der zweite Schritt ist die Zielklärung. Dabei werden die Anforderungen an das Metadatenmanagement durch Befragungen und Workshops mit den relevanten Stakeholdern organisatorisch erfasst. Ziel dieses Schrittes ist es, die Kundenbedürfnisse und die spezifischen Ziele zu bewerten, indem aktuelle Lücken identifiziert und eine Priorisierung der Ziele abgeleitet werden. Die Ziele sollten auf den bereits genannten Kernkomponenten und den gewünschten Metadaten-Funktionalitäten basieren. Das Ergebnis sollte eine Prioritätenliste mit festgelegten Zielen sein.

Der dritte Schritt dient der Konzeption eines individuellen Metadaten-Management-Frameworks, basierend auf den Ergebnissen der vorangegangenen Schritte und den priorisierten Zielen und Metadaten-Funktionalitäten. Das Design des Frameworks veranschaulicht eine harmonisierte Sicht auf die Kernkomponenten Organisation, Prozesse, Daten, Systeme und Tools. Das Ergebnis dieses Schrittes ist ein zukünftiges Metadaten-Management-Framework und eine kompatible Implementierungs-Roadmap.

Im vierten Schritt erfolgt eine Tool-Bewertung und -auswahl. Ziel dieses Schritts ist es, die Metadaten-Management-Tools zu identifizieren und auszuwählen, die am besten zu den spezifischen Kriterien und Bedürfnissen des Unternehmens passen. Metadaten-Lösungen umfassen in der Regel verschiedene Tools und Funktionen wie Metadaten-Repositorys, Geschäftsglossare, Datenreihen, Wirkungsanalyse-Funktionen oder semantische Frameworks. Diese Auswahl ist wichtig, um eine maßgeschneiderte Lösung zu erzielen, die den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens entspricht. Nach der Tool-Auswahl kann das entworfene Framework implementiert werden.

Mit diesen Schritten können Sie ein Metadaten-Framework erstellen, das an Ihr Unternehmen angepasst ist und zum effizienten Erreichen Ihrer Ziele beiträgt. Unsere Experten von CAMELOT bieten Ihnen die Unterstützung, die Sie benötigen, um Ihre Daten aufzuwerten und begleiten Sie auf Ihrem Weg zur Verwaltung und Auswahl der besten Lösung für Ihre Metadaten.

Wir danken Stefan Morgenweck für seinen wertvollen Beitrag zu diesem Artikel.

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