Und wenn ja, warum?
Eine von IDC in Zusammenarbeit mit der SAP in 2015 veröffentlichte Studie kommt zu alarmierenden Ergebnissen, bezogen auf den „digitalen Reifegrad“ deutscher Unternehmen. Nach dieser Studie wehren sich noch 20% der Befragten vehement gegen Veränderungen, die mit der digitalen Transformation einhergehen, ein weiteres Drittel befindet sich in einer opportunistischen Startphase. Nur insgesamt 18% der untersuchten Unternehmen haben bereits digitale Business-Modelle erfolgreich umgesetzt.
Doch wie sieht die heutige Marktsituation aus, etwas mehr als 12 Monate nach Erhebung der Studiendaten?
Was wir derzeit in Kundengesprächen erfahren, wird durch eine Mitte 2016 vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. veröffentlichten Studie bestätigt. Eine Befragung von 100 Unternehmen ergab, dass sich nach wie vor jedes zehnte Unternehmen in einer abwartenden Rolle befindet und weitere 42% in einer Start- oder Pilotphase, in der erste digitale Projekte evaluiert aber nur in geringem Umfang umgesetzt werden. Die Gründe hierfür sind nach unseren Erfahrungen mannigfaltig.
Ignoranz als Gefährdungsfaktor Nummer 1
Ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Unternehmen lebt in einer gefährlichen Traumwelt, in der sie davon ausgehen, dass sich das Business weiterentwickeln wird wie bisher und auf dieser Basis stabile Wachstumsraten realisiert werden können. Diesem Irrtum begegnen wir häufig im Mittelstand, aber auch in Großunternehmen ist diese Meinung teilweise noch verbreitet. Beispiele wie Nokia oder Kodak werden häufig genannt: vor Jahren noch unangefochtene Marktführer in ihrem Segment – und heute?
Unkenntnis als Gefährdungsfaktor Nummer 2
„Ich bin doch schon digitalisiert“ hören wir immer wieder und müssen erfahren, dass das Thema oft auf die Bereitstellung digitaler Geschäftsprozesse reduziert wird. Die digitale Transformation ist ein Prozess der vielschichtig zu betrachten ist. Er wirkt sich auf Business Modelle, interne Prozesse, Denkweisen, Organisationsstrukturen und auf die Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten aus.
Kunden benötigen Aufklärung und strukturierte Vorgehensmodelle
Ist erst die Einsicht da, dass es höchste Zeit ist, sich mit der digitalen Zukunft des eigenen Unternehmens auseinanderzusetzen, stellt sich oftmals die Frage nach einem geeigneten Vorgehen.
Zunächst gilt es die Werthebel für das Unternehmen zu erkennen, die in drei Bereiche eingeteilt werden können, die auch gleichzeitig einem digitalen Reifegrad entsprechen:
- Operational Excellence durch Digitalisierung
- Digitalisierung des Kundenerlebnisses sowie neue (digitale) Serviceleistungen
- Neue Business Modelle und übergreifende Zusammenarbeit
Sind die entsprechenden Werttreiber identifiziert, gilt es diese in einem Framework abzubilden das alle Nuancen des Digitalisierungsprozesses berücksichtig. Auf Basis dieser Informationen gelingt es, einen strukturierten Weg ins digitale Zeitalter zu entwerfen.